Haus Chronik Tanzheimat

Die historische Hofanlage wurde das erste mal 1776 erwähnt. In der Rauchkate lebten 4 Bauerngenerationen samt Tieren und Ackerland. Als Gedenken an die Bewohnerin Margarethe Wilhelmine Kröger (geb.1874) findet sich ein Foto in der ehemaligen Stube, die jetzt als Trainerappartement genutzt wird.

Im Jahre 1960 wurde der Abbauerhof vom Verein Naturschutzpark erworben und mit einem Neubau, dem heutigen Gästehaus, erweitert. Das alte Hofgebäude wurde zu einem Tagungssaal umgebaut. Die Hofanlage wurde jetzt zur Altwanderer-Herberge „ Hans Breuer Haus" eröffnet, nach dem Herausgeber vom Zupfgeigenhansel, Mediziner und engagierter Wandervogel.

Viele Zimmer im Haus wurden nach Naturfreunden und Wandervögeln benannt. Bekannt ist auch der Fritz-Jöde-Wanderweg, der direkt vom Haus in die Heide führt. Fritz Jöde war Musikprofessor an der Hamburger Musikhochschule und zusammen mit Hindemith einer der Begründer der Musikschulbewegung in Deutschland.

Er gab zusammen mit Hermann Löns das Liederbuch "Der Rosengarten„ heraus. Wie bei vielen Wandervögeln ging auch an ihm die Zeit des Nationalsozialismus nicht spurlos vorüber. Viele fühlten sich dem unheilvollen Gedankengut der Nazis nahestehend andere lehnten es ab. Bis heute ist die Rolle der deutschen Jugendbewegung in ihrer Beziehung zum Nationalsozialismus nicht wirklich aufgearbeitet. Davon zeugen viele Lieder von Naziautoren, die noch bis vor kurzem in Liederbüchern der Jugendbewegung oder der Bundeswehr zu finden waren.

Als Wandervogel wird die 1896 entstandene Bewegung hauptsächlich von Schülern und Studenten bürgerlicher Herkunft bezeichnet, die in einer Phase fortschreitender Industrialisierung der Städte und angeregt durch Ideale der Romantik sich von den engen Vorgaben des schulischen und gesellschaftlichen Umfeldes der Monarchie lösten, um in freier Natur eine eigene, selbstbestimmte Lebensart zu entwickeln. Damit stellte der Wandervogel den Beginn der Jugendbewegung dar, die auch für Reformpädagogik, Freikörperkultur und Lebensreformbewegung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wichtige Impulse setzte.

Im Nationalsozialismus wurde die Jugendbewegung mit ihren verschieden Zweigen aufgelöst bzw. in die Hitlerjugend zwangseingegliedert.

Die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Nachfolgeorganisationen sind dem Erbe des Wandervogels verbunden. In den Jahren 1950 bis 1960 hat die Wanderbewegung in der BRD großen Zulauf. Immerhin führt direkt an unserem Haus der Europäische Fernwanderweg über die Alpen zur Adria vorbei! Die Altwanderer-Herberge erfüllte nun den Zweck eine einfache aber solide Unterkunft für die WanderInnen im Naturschutzgebiet anzubieten. Gleichzeitig fanden hier schon Lehrgänge, Tagungen und viele Musikveranstaltungen, auch von der Musikhochschule aus Hamburg statt.

Durch die Alfred-Töpfer-Stiftung wurden hier viele Musiker und Tänzer vor allem aus Osteuropa eingeladen, die unter der Woche in der Herberge probten und sonntags ihre Darbietungen und Konzerte bei Kaffee und Kuchen für die Öffentlichkeit darboten. Daran erinnerten sich gerne die „alten" Einheimischen aus dem Dorf und Umgebung, die manchmal sonntags zu unserem „Kultur-Cafe" in der Tanzheimat hereinschauten.

Im Jahre 1997 schloss der Hans Breuer Hof seine Türen als Wanderherberge und wurde durch den Verein VNP verkauft.

Seit 1998 hat Stefka Weiland den ehemaligen Hans Breuer Hof in „ Tagungszentrum Tanzheimat Inzmühlen" umbenannt und im Namen der Stiftung HKIT ein neues Seminarzentrum eröffnet. Es war der Gemeinschaftsstiftung Heilende Kräfte im Tanz ein Anliegen, das Gästehaus mit seinen historisch, romantischen Einbaumöbeln und dem offenem Kamin an dem schon so viele Lieder gesungen worden sind, als musealen Ort der Nachwelt zu erhalten und gleichzeitig moderne und tanzfreundliche Tagungsräume zu schaffen, in denen Musik und Tanz nie verstummen werden, gemäß dem Ziel der Stiftung HKIT® Musik und Tanz im Sinne von heilenden, also ganzmachenden Kräften für die Menschen nachhaltig zu fördern.

 

Mehr zur Stiftung erfahren Sie hier: www.stiftunghkit.de

Mehr über unsere tanztherapeutische Arbeit unter

Heute, im Jahre 2015 ist die Tanzheimat nun seit über 15 Jahren für viele Frauen und Männer ein Kraftplatz geworden, um aufzutanken, bei sich selbst anzukommen, Gemeinschaft zu genießen in Gruppenarbeit, durch Tanz, Musik und Gesang, Selbsterfahrung, Heilung und Weiterbildung.

Der Platz wird geschätzt um in Ruhe und im Einklang mit der Natur Aus- und Fortbildungsseminare zu veranstalten. Die Alleinlage im Naturschutzpark bietet dafür optimale Tagungsbedingungen.


Text-Quellen: Wikipedia, Webseite VNP, Dorfchronik Handeloh